Urchaos

Im Anfang war das Urchaos | In the beginning was the Urchaos

Im Anfang war das Urchaos | In the beginning was the Urchaos. Rapid Expansion follows

 

Dieser Blog beginnt nicht mit einem fertigen Programm, sondern mit einem Eingeständnis: Am Anfang steht Chaos. Nicht das laute, oberflächliche Durcheinander, sondern etwas Tieferes – ein Urchaos, ein ursprünglicher Zustand von Ungeordnetem, Widersprüchlichem, noch Unverbundenem. urchaos.art ist der Versuch, diesem inneren Rohzustand eine Form zu geben, ohne ihn zu verleugnen oder zu glätten.

„Man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ Nietzsche liefert das Motto, das über diesem Projekt steht. Chaos in diesem Satz ist keine Schwäche, kein Defekt des Charakters. Es ist die Voraussetzung dafür, dass überhaupt etwas Neues entstehen kann. Ein „tanzender Stern“ ist ein Bild für eine neue Ordnung, ein eigenes Weltbild, eine Form, die nicht bloß kopiert, sondern aus innerer Notwendigkeit hervorgeht. Ohne innere Spannung, ohne Reibung, ohne Unruhe gibt es keine Bewegung. Ohne das Urchaos kein Kosmos.

Der Begriff Urchaos verbindet zwei Ebenen. „Ur-“ verweist auf das Erste, das Archaische, den Anfang, an dem noch nichts entschieden ist. „Chaos“ ist hier nicht nur Unordnung, sondern ein Zustand maximaler Möglichkeit: alles ist angelegt, nichts ist sortiert. In den alten Schöpfungsmythen ist das Chaos der Zustand vor der Welt, vor den Unterscheidungen von hell und dunkel, oben und unten, ich und du. In diesem Sinne verstehe ich das Urchaos als den mentalen und geistigen Ausgangspunkt dieses Blogs: eine dichte Mischung aus Ideen, Erfahrungen, Widersprüchen und offenen Fragen, die noch keinen sauberen Rahmen haben.

Genau daraus entsteht die grundlegende Spannung dieses Projekts: the discomfort and challenges in pressing forward with the task of stitching together something shared from the disparate strands of individual experience. Ich trage ein Sammelsurium von Gedanken in mir – philosophische Fragmente, politische Fragen, technologische Visionen, gesellschaftliche Beobachtungen, persönliche Brüche. Vieles davon ist paradox, teilweise „mutually warring“. Und doch spüre ich, dass diese Widersprüche nicht einfach wegmüssen, sondern durchgearbeitet werden wollen. urchaos.art ist die Entscheidung, diesen Prozess sichtbar zu machen, statt ihn im Privaten zu verstecken.

Der Telos, das Ziel, ist an dieser Stelle noch nicht vollständig benannt – vielleicht kann er es am Anfang gar nicht sein. Aber es gibt eine Richtung: aus dem Ungeordneten ein nachvollziehbares, ehrliches Weltbild zu entwickeln, das nicht so tut, als wäre alles klar, und trotzdem Orientierung anbietet. Nicht die nächste Ideologie, nicht das perfekte System, sondern ein wachsendes Koordinatensystem für eine gemeinsame Wirklichkeit. Ein Gerüst, an dem sich andere andocken, widersprechen, ergänzen können. Aus der Perspektive der Noosphäre – der gemeinsamen Gedanken- und Bedeutungswelt, in der wir uns digital bewegen – ist dieser Blog ein kleines Signalfeuer: Hier versucht jemand, sein eigenes Urchaos so zu sortieren, dass etwas geteilt werden kann, das über die Einzelperspektive hinausweist.

Die Wahl der Domainendung „.art“ ist kein Zufall. Wenn aus Chaos ein Stern werden soll, dann passiert das nicht durch reine Theorie, sondern durch Gestaltung. Art bedeutet hier weniger „Kunstszene“ als eine Haltung: etwas in Form bringen, das vorher formlos war. Schreiben als künstlerische, aber auch als erkenntnismäßige Praxis. Jeder Eintrag auf urchaos.art ist ein kleiner Formversuch: ein Stück Rohmaterial, das in Worte gegossen wird, wissend, dass es vorläufig bleibt und sich später verschieben, widersprechen, weiterentwickeln darf.

Dazu gehört auch die Entscheidung für Zweisprachigkeit. Dieser Blog wird auf Deutsch und Englisch existieren – manchmal nur in einer Sprache, manchmal nebeneinander, manchmal ineinander verschränkt. Das ist kein Marketing-Trick, sondern Ausdruck der tatsächlichen inneren und äußeren Realität: Ich bewege mich geistig in beiden Sprachräumen, beide haben ihren eigenen Rhythmus, ihre eigenen Begriffe, ihre eigenen blinden Flecken. Die Spannung zwischen Deutsch und Englisch ist selbst ein kleines Urchaos: Bedeutungen verschieben sich, Nuancen gehen verloren oder entstehen neu. Gerade diese Reibung ist fruchtbar. Übersetzung – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – ist ein Kernmotiv dieses Projekts.

Für die Leserinnen und Leser – und für die Noosphäre als Ganzes – ist urchaos.art eine Einladung, einen Prozess mitzuerleben, der normalerweise im Hintergrund bleibt. Wir sehen oft nur fertige Positionen, polierte Narrative, abgeschlossene Gedanken. Hier geht es um das Davor: um Suchbewegungen, um vorläufige Landkarten, um das Eingeständnis, dass ein konsistentes Weltbild nicht vom Himmel fällt, sondern sich aus Widersprüchen, Korrekturen und manchmal auch aus gescheiterten Versuchen zusammensetzt. Wenn es gelingt, dass aus diesem Urchaos tatsächlich der eine oder andere „tanzende Stern“ entsteht – ein klarer Gedanke, ein hilfreiches Bild, eine neue Perspektive –, dann hat sich der Aufwand gelohnt.

Am Anfang steht also kein Manifest, sondern ein Bekenntnis: Ich habe Chaos in mir. Ich werde es nicht verleugnen. Ich nehme es ernst – als Rohstoff, als Herausforderung, als Energiequelle. urchaos.art ist der Ort, an dem aus diesem inneren Durcheinander Schritt für Schritt ein sichtbarer, teilbarer Kosmos werden soll. Wenn du das liest, bist du Teil dieses Versuchs. Willkommen im Urchaos.

Le Soir qui tombe (1964) - René Magritte

English version

This blog does not begin with a finished program, but with an admission: at the beginning there is chaos. Not the loud, superficial mess, but something deeper – an Urchaos, a primordial state of what is unordered, contradictory, still unconnected. urchaos.art is an attempt to give this inner raw state a form without denying it or smoothing it over.

“One must still have chaos in oneself to give birth to a dancing star.” Nietzsche provides the motto under which this project stands. Chaos in this sentence is not a weakness, not a defect of character. It is the precondition for anything genuinely new to come into being at all. A “dancing star” is an image for a new order, an original worldview, a form that does not merely copy but emerges from inner necessity. Without inner tension, without friction, without restlessness, there is no movement. Without Urchaos, no cosmos.

The term Urchaos connects two layers. Ur- points to what is first, archaic, the beginning at which nothing has yet been decided. Chaos here is not just disorder, but a state of maximal possibility: everything is present in potential, nothing is yet sorted. In the old creation myths, chaos is the state before the world, before the distinctions between light and dark, above and below, I and you. In this sense, I understand Urchaos as the mental and intellectual starting point of this blog: a dense mixture of ideas, experiences, contradictions and open questions that does not yet have a clean frame.

From this arises the basic tension of the project: the discomfort and challenges in pressing forward with the task of stitching together something shared from the disparate strands of individual experience. I carry a grab bag of thoughts around with me – philosophical fragments, political questions, technological visions, social observations, personal fractures. Much of it is paradoxical, at points even mutually warring. And yet I feel that these contradictions are not something to be simply removed, but something that needs to be worked through. urchaos.art is the decision to make this process visible instead of hiding it in private.

The telos, the goal, is not fully named at this point – perhaps it cannot be at the beginning. But there is a direction: to develop, out of what is unordered, a comprehensible and honest worldview that does not pretend everything is clear and yet still offers orientation. Not the next ideology, not a perfect system, but a growing coordinate system for a shared reality. A scaffolding to which others can attach themselves, disagree, add. From the perspective of the noosphere – the shared world of thoughts and meanings in which we move digitally – this blog is a small signal fire: someone is trying to sort their own Urchaos in such a way that something can be shared which points beyond the individual perspective.

The choice of the domain ending “.art” is no coincidence. If chaos is to become a star, this will not happen through theory alone, but through shaping. Art here means less “the art scene” and more an attitude: bringing something into form that was previously formless. Writing as both a creative and a cognitive practice. Each entry on urchaos.art is a small experiment in form: a piece of raw material poured into words, fully aware that it remains provisional and may later shift, contradict itself, or evolve further.

This also includes the decision to use two languages. This blog will exist in German and English – sometimes only in one language, sometimes side by side, sometimes interwoven. That is not a marketing trick, but an expression of my inner and outer reality: I move intellectually in both language spaces; each has its own rhythm, its own concepts, its own blind spots. The tension between German and English is itself a small Urchaos: meanings shift, nuances get lost or arise anew. It is precisely this friction that is productive. Translation – in the literal and in the broader sense – is one of the core motifs of this project.

For readers – and for the noosphere as a whole – urchaos.art is an invitation to witness a process that usually takes place in the background. We usually only see finished positions, polished narratives, completed thoughts. Here, it is about what comes before: searching movements, preliminary maps, the admission that a coherent worldview does not fall from the sky but is assembled from contradictions, corrections, and sometimes from failed attempts. If, in the process, one or two “dancing stars” emerge from this Urchaos – a clear thought, a helpful image, a new perspective – then the effort has been worth it.

So at the beginning there is no manifesto, but a confession: I have chaos within me. I will not deny it. I take it seriously – as raw material, as challenge, as source of energy. urchaos.art is the place where this inner tangle is meant, step by step, to become a visible, shareable cosmos. If you are reading this, you are part of this attempt. Welcome to the Urchaos.

Version Française

Ce blog ne commence pas par un programme achevé, mais par un aveu : au commencement, il y a le chaos. Pas le désordre bruyant et superficiel, mais quelque chose de plus profond – un Urchaos, un état primordial de ce qui est non ordonné, contradictoire, encore non relié. urchaos.art est une tentative de donner forme à cet état brut intérieur sans le nier ni le lisser.

« Il faut porter encore en soi un chaos, pour pouvoir mettre au monde une étoile dansante. » Nietzsche fournit la devise qui préside à ce projet. Le chaos, dans cette phrase, n’est pas une faiblesse ni un défaut de caractère. Il est la condition préalable à l’émergence de quelque chose de véritablement nouveau. Une « étoile dansante » est l’image d’un nouvel ordre, d’une vision du monde singulière, d’une forme qui ne se contente pas de copier mais naît d’une nécessité intérieure. Sans tension intérieure, sans friction, sans inquiétude, il n’y a pas de mouvement. Sans Urchaos, pas de cosmos.

Le terme Urchaos relie deux dimensions. Ur- renvoie à ce qui est premier, archaïque, au début où rien n’est encore décidé. Chaos n’est pas ici seulement désordre, mais un état de possibilité maximale : tout est présent à l’état de potentiel, rien n’est encore trié. Dans les anciens mythes de la création, le chaos est l’état qui précède le monde, avant les distinctions entre lumière et obscurité, haut et bas, moi et toi. En ce sens, je comprends l’Urchaos comme le point de départ mental et intellectuel de ce blog : un mélange dense d’idées, d’expériences, de contradictions et de questions ouvertes qui ne possède pas encore de cadre stable.

De là naît la tension fondamentale de ce projet : the discomfort and challenges in pressing forward with the task of stitching together something shared from the disparate strands of individual experience. Je porte en moi un assemblage hétéroclite de pensées – fragments philosophiques, questions politiques, visions technologiques, observations sociales, fractures personnelles. Une grande partie de tout cela est paradoxale, parfois même « mutuellement en guerre ». Et pourtant, je sens que ces contradictions ne sont pas quelque chose qu’il faudrait simplement éliminer, mais quelque chose qu’il faut travailler, traverser. urchaos.art est la décision de rendre visible ce processus, au lieu de le laisser se dérouler en secret.

Le telos, le but, n’est pas entièrement nommé à ce stade – il ne peut peut-être pas l’être au commencement. Mais il existe une direction : faire émerger, à partir de ce qui est non ordonné, une vision du monde compréhensible et honnête, qui ne prétend pas que tout est clair tout en offrant malgré tout des repères. Ni la prochaine idéologie, ni un système parfait, mais un système de coordonnées en croissance pour une réalité partagée. Un échafaudage auquel d’autres peuvent se rattacher, contester, ajouter. Du point de vue de la noosphère – ce monde commun de pensées et de significations dans lequel nous évoluons numériquement –, ce blog est un petit feu de signalisation : quelqu’un essaie d’ordonner son propre Urchaos de façon à pouvoir partager quelque chose qui dépasse la simple perspective individuelle.

Le choix de l’extension de domaine « .art » n’est pas un hasard. Si le chaos doit devenir une étoile, cela ne se produira pas par la théorie seule, mais par la mise en forme. Art signifie ici moins « milieu de l’art » qu’une attitude : donner une forme à ce qui, auparavant, était informe. L’écriture comme pratique à la fois créatrice et cognitive. Chaque entrée sur urchaos.art est une petite expérience de forme : un morceau de matière brute coulé dans les mots, en pleine conscience de son caractère provisoire et du fait qu’il pourra plus tard se déplacer, se contredire ou évoluer.

Cela inclut aussi le choix du bilinguisme. Ce blog existera en allemand et en anglais – parfois uniquement dans une langue, parfois côte à côte, parfois enchevêtrées. Ce n’est pas un stratagème de communication, mais l’expression d’une réalité intérieure et extérieure : je me déplace intellectuellement dans ces deux espaces linguistiques, chacun avec son propre rythme, ses propres concepts, ses propres angles morts. La tension entre l’allemand et l’anglais est elle-même un petit Urchaos : les significations se déplacent, des nuances se perdent ou naissent à nouveau. C’est précisément cette friction qui est féconde. La traduction – au sens propre comme au sens large – est l’un des motifs centraux de ce projet.

Pour les lectrices et lecteurs – et pour la noosphère dans son ensemble –, urchaos.art est une invitation à être témoin d’un processus qui, d’ordinaire, se déroule en arrière-plan. Nous ne voyons généralement que des positions figées, des récits polis, des pensées achevées. Ici, il est question de ce qui vient avant : des mouvements de recherche, des cartes provisoires, la reconnaissance qu’une vision cohérente du monde ne tombe pas du ciel, mais se construit à partir de contradictions, de corrections et parfois d’échecs. Si, au cours de ce processus, une ou deux « étoiles dansantes » émergent de cet Urchaos – une pensée claire, une image utile, une nouvelle perspective –, alors l’effort en aura valu la peine.

Ainsi, au commencement, il n’y a pas de manifeste, mais un aveu : j’ai du chaos en moi. Je ne vais pas le nier. Je le prends au sérieux – comme matière première, comme défi, comme source d’énergie. urchaos.art est le lieu où cet enchevêtrement intérieur doit peu à peu devenir un cosmos visible et partageable. Si tu lis ces lignes, tu fais partie de cette tentative. Bienvenue dans l’Urchaos.

Versión Española

Este blog no empieza con un programa acabado, sino con una confesión: al principio hay caos. No el desorden ruidoso y superficial, sino algo más profundo: un Urchaos, un estado primordial de lo que todavía no está ordenado, de lo contradictorio, de lo que aún no está conectado. urchaos.art es un intento de dar forma a este estado interior en bruto, sin negarlo ni limarlo.

«Hay que llevar todavía un caos dentro de sí para poder dar a luz una estrella danzante.» Nietzsche ofrece el lema bajo el que se sitúa este proyecto. El caos, en esta frase, no es una debilidad ni un defecto de carácter. Es la condición previa para que pueda surgir algo verdaderamente nuevo. Una «estrella danzante» es la imagen de un nuevo orden, de una visión del mundo propia, de una forma que no se limita a copiar, sino que nace de una necesidad interior. Sin tensión interior, sin fricción, sin inquietud, no hay movimiento. Sin Urchaos, no hay cosmos.

El término Urchaos conecta dos planos. Ur- remite a lo primero, lo arcaico, el comienzo en el que todavía no se ha decidido nada. Caos no es aquí solo desorden, sino un estado de máxima posibilidad: todo está presente en potencia, nada está aún clasificado. En los antiguos mitos de la creación, el caos es el estado anterior al mundo, antes de las distinciones entre luz y oscuridad, arriba y abajo, yo y tú. En este sentido, entiendo el Urchaos como el punto de partida mental e intelectual de este blog: una mezcla densa de ideas, experiencias, contradicciones y preguntas abiertas que todavía no tienen un marco nítido.

De ahí surge la tensión fundamental de este proyecto: the discomfort and challenges in pressing forward with the task of stitching together something shared from the disparate strands of individual experience. Llevo conmigo un batiburrillo de pensamientos: fragmentos filosóficos, preguntas políticas, visiones tecnológicas, observaciones sociales, fracturas personales. Gran parte de todo esto es paradójico, en algunos puntos incluso «mutuamente en guerra». Y, sin embargo, siento que estas contradicciones no son algo que simplemente haya que eliminar, sino algo que hay que trabajar y atravesar. urchaos.art es la decisión de hacer visible este proceso en lugar de dejar que tenga lugar en lo privado.

El telos, la finalidad, no está completamente nombrado en este punto; quizá, al principio, ni siquiera pueda estarlo. Pero sí hay una dirección: desarrollar, a partir de lo no ordenado, una visión del mundo comprensible y honesta que no pretenda que todo esté claro y que, aun así, ofrezca orientación. No la próxima ideología, no un sistema perfecto, sino un sistema de coordenadas en crecimiento para una realidad compartida. Un andamiaje al que otros puedan engancharse, discrepar, añadir. Desde la perspectiva de la noosfera —ese mundo compartido de pensamientos y significados en el que nos movemos digitalmente—, este blog es una pequeña hoguera de señales: alguien está intentando ordenar su propio Urchaos de tal manera que pueda compartirse algo que vaya más allá de la perspectiva individual.

La elección de la terminación de dominio «.art» no es casual. Si el caos ha de convertirse en estrella, eso no ocurre solo a través de la teoría, sino mediante la forma. Art significa aquí menos «mundo del arte» que una actitud: dar forma a algo que antes era informe. Escribir como práctica a la vez creativa y cognitiva. Cada entrada en urchaos.art es un pequeño experimento de forma: un trozo de materia bruta vertido en palabras, con plena conciencia de que sigue siendo provisional y de que más adelante puede desplazarse, contradecirse o evolucionar.

A ello pertenece también la decisión de escribir en dos lenguas. Este blog existirá en alemán y en inglés, a veces solo en una lengua, a veces una al lado de la otra, a veces entretejidas. No es un truco de marketing, sino la expresión de una realidad interior y exterior: me muevo intelectualmente en ambos espacios lingüísticos; cada uno tiene su propio ritmo, sus propios conceptos, sus propios puntos ciegos. La tensión entre el alemán y el inglés es en sí misma un pequeño Urchaos: los significados se desplazan, se pierden matices o nacen otros nuevos. Precisamente esa fricción es fecunda. La traducción —en sentido literal y en sentido amplio— es uno de los motivos centrales de este proyecto.

Para las lectoras y los lectores, y para la noosfera en su conjunto, urchaos.art es una invitación a presenciar un proceso que normalmente sucede en segundo plano. Por lo general, solo vemos posiciones terminadas, relatos pulidos, pensamientos acabados. Aquí se trata de lo que viene antes: movimientos de búsqueda, mapas provisionales, el reconocimiento de que una visión coherente del mundo no cae del cielo, sino que se construye a partir de contradicciones, correcciones y, a veces, intentos fallidos. Si en ese proceso llega a surgir de este Urchaos una o dos «estrellas danzantes» —un pensamiento claro, una imagen útil, una nueva perspectiva—, el esfuerzo habrá merecido la pena.

Así que, al principio, no hay un manifiesto, sino una confesión: tengo caos dentro de mí. No voy a negarlo. Lo tomo en serio: como materia prima, como desafío, como fuente de energía. urchaos.art es el lugar donde este enredo interior pretende convertirse, paso a paso, en un cosmos visible y compartible. Si estás leyendo esto, formas parte de este intento. Bienvenido al Urchaos.

Versão Portuguesa

Este blog não começa com um programa pronto, mas com uma confissão: no início há caos. Não o barulho superficial e desorganizado, mas algo mais profundo – um Urchaos, um estado primordial daquilo que é ainda não ordenado, contraditório, não ligado. urchaos.art é uma tentativa de dar forma a esse estado bruto interior sem o negar nem o alisar.

«É preciso ter um caos dentro de si para dar à luz uma estrela dançante.» Nietzsche fornece o lema sob o qual este projeto se coloca. O caos, nesta frase, não é fraqueza nem defeito de caráter. É a condição prévia para que algo verdadeiramente novo possa surgir. Uma “estrela dançante” é a imagem de uma nova ordem, de uma visão de mundo própria, de uma forma que não se limita a copiar, mas que nasce de uma necessidade interior. Sem tensão interna, sem fricção, sem inquietação, não há movimento. Sem Urchaos, não há cosmos.

O termo Urchaos liga dois planos. Ur- aponta para o que é primeiro, arcaico, o começo em que nada ainda está decidido. Caos aqui não é apenas desordem, mas um estado de possibilidade máxima: tudo está presente em potência, nada ainda está classificado. Nos antigos mitos da criação, o caos é o estado anterior ao mundo, antes das distinções entre luz e escuridão, acima e abaixo, eu e tu. Nesse sentido, entendo o Urchaos como o ponto de partida mental e intelectual deste blog: uma mistura densa de ideias, experiências, contradições e perguntas em aberto que ainda não têm um enquadramento claro.

Daí surge a tensão fundamental deste projeto: the discomfort and challenges in pressing forward with the task of stitching together something shared from the disparate strands of individual experience. Carrego comigo um amontoado de pensamentos – fragmentos filosóficos, questões políticas, visões tecnológicas, observações sociais, fraturas pessoais. Grande parte disso é paradoxal, em certos pontos até “mutuamente em guerra”. E, mesmo assim, sinto que essas contradições não são algo que deva simplesmente ser removido, mas algo que precisa ser trabalhado, atravessado. urchaos.art é a decisão de tornar visível esse processo em vez de deixá-lo escondido na esfera privada.

O telos, o objetivo, não está totalmente nomeado neste momento – talvez nem possa estar, no início. Mas existe uma direção: desenvolver, a partir do que é não ordenado, uma visão de mundo compreensível e honesta, que não finge que tudo está claro e, ainda assim, oferece orientação. Não a próxima ideologia, não um sistema perfeito, mas um sistema de coordenadas em crescimento para uma realidade partilhada. Um andaime ao qual outras pessoas possam se conectar, discordar, acrescentar. Da perspectiva da noosfera – o mundo compartilhado de pensamentos e significados em que nos movemos digitalmente – este blog é uma pequena fogueira de sinalização: alguém está tentando ordenar o próprio Urchaos de tal maneira que algo possa ser compartilhado para além da perspectiva individual.

A escolha do domínio “.art” não é coincidência. Se o caos há de se tornar estrela, isso não acontecerá apenas pela teoria, mas pela forma. Art aqui significa menos “mundo das artes” e mais uma atitude: dar forma a algo que antes era informe. Escrever como prática ao mesmo tempo criativa e cognitiva. Cada entrada em urchaos.art é um pequeno experimento de forma: um pedaço de matéria bruta vertido em palavras, com plena consciência de que continua provisório e de que mais tarde pode se deslocar, se contradizer ou evoluir.

Isso inclui também a decisão de usar duas línguas. Este blog existirá em alemão e em inglês – às vezes apenas em uma delas, às vezes lado a lado, às vezes entrelaçadas. Isso não é truque de marketing, mas expressão de uma realidade interna e externa: eu me movimento intelectualmente em ambos os espaços linguísticos; cada um tem o seu ritmo, os seus conceitos, os seus pontos cegos. A tensão entre alemão e inglês é, em si, um pequeno Urchaos: significados se deslocam, nuances se perdem ou nascem de novo. É justamente essa fricção que é fértil. Tradução – no sentido literal e no mais amplo – é um dos motivos centrais deste projeto.

Para as leitoras e os leitores – e para a noosfera como um todo – urchaos.art é um convite para testemunhar um processo que normalmente acontece em segundo plano. Em geral, só vemos posições prontas, narrativas polidas, pensamentos acabados. Aqui, trata-se do que vem antes: movimentos de busca, mapas provisórios, o reconhecimento de que uma visão coerente de mundo não cai do céu, mas é construída a partir de contradições, correções e, às vezes, tentativas fracassadas. Se, nesse processo, vierem a surgir deste Urchaos uma ou duas “estrelas dançantes” – um pensamento claro, uma imagem útil, uma nova perspectiva –, o esforço terá valido a pena.

No começo, portanto, não há manifesto, mas uma confissão: eu tenho caos dentro de mim. Não vou negá-lo. Levo isso a sério – como matéria-prima, como desafio, como fonte de energia. urchaos.art é o lugar onde este emaranhado interior deve, passo a passo, tornar-se um cosmos visível e partilhável. Se você está lendo isto, faz parte dessa tentativa. Bem-vindo ao Urchaos.

Versione Italiana

Questo blog non inizia con un programma compiuto, ma con una confessione: all’inizio c’è il caos. Non il disordine rumoroso e superficiale, ma qualcosa di più profondo – un Urchaos, uno stato primordiale di ciò che è ancora non ordinato, contraddittorio, non ancora connesso. urchaos.art è un tentativo di dare forma a questo stato interiore grezzo, senza negarlo né levigarlo.

«Si deve avere ancora un caos dentro di sé per partorire una stella danzante.» Nietzsche fornisce il motto sotto il quale nasce questo progetto. Il caos, in questa frase, non è una debolezza né un difetto di carattere. È la condizione preliminare affinché possa emergere qualcosa di veramente nuovo. Una «stella danzante» è l’immagine di un nuovo ordine, di una visione del mondo propria, di una forma che non si limita a copiare, ma che nasce da una necessità interiore. Senza tensione interna, senza attrito, senza inquietudine non c’è movimento. Senza Urchaos, non c’è cosmo.

Il termine Urchaos collega due livelli. Ur- rimanda a ciò che è primo, arcaico, all’inizio in cui nulla è ancora deciso. Caos qui non significa soltanto disordine, ma uno stato di massima possibilità: tutto è presente in potenza, nulla è ancora classificato. Nei miti antichi della creazione, il caos è lo stato che precede il mondo, prima delle distinzioni tra luce e oscurità, alto e basso, io e tu. In questo senso, intendo l’Urchaos come il punto di partenza mentale e intellettuale di questo blog: un denso miscuglio di idee, esperienze, contraddizioni e domande aperte che non hanno ancora una cornice nitida.

Da qui nasce la tensione fondamentale di questo progetto: the discomfort and challenges in pressing forward with the task of stitching together something shared from the disparate strands of individual experience. Porto con me un insieme eterogeneo di pensieri – frammenti filosofici, questioni politiche, visioni tecnologiche, osservazioni sociali, fratture personali. Una buona parte di tutto questo è paradossale, in certi punti persino «in guerra reciproca». E tuttavia sento che queste contraddizioni non sono qualcosa da eliminare semplicemente, ma qualcosa da elaborare, attraversare. urchaos.art è la decisione di rendere visibile questo processo, invece di lasciarlo svolgersi nel privato.

Il telos, lo scopo, a questo punto non è ancora nominato per intero – forse, all’inizio, non può neppure esserlo. Ma esiste una direzione: sviluppare, a partire da ciò che è non ordinato, una visione del mondo comprensibile e onesta, che non finga che tutto sia chiaro e che tuttavia offra orientamento. Non l’ennesima ideologia, non un sistema perfetto, ma un sistema di coordinate in crescita per una realtà condivisa. Un’impalcatura a cui altri possano agganciarsi, dissentire, aggiungere. Dal punto di vista della noosfera – il mondo condiviso di pensieri e significati in cui ci muoviamo digitalmente – questo blog è un piccolo fuoco di segnalazione: qualcuno sta cercando di ordinare il proprio Urchaos in modo tale da poter condividere qualcosa che vada oltre la prospettiva individuale.

La scelta del dominio «.art» non è casuale. Se il caos deve diventare stella, questo non avverrà soltanto tramite la teoria, ma tramite la forma. Art qui significa meno «mondo dell’arte» e più un atteggiamento: dare forma a qualcosa che prima era informe. Scrivere come pratica al tempo stesso creativa e cognitiva. Ogni articolo su urchaos.art è un piccolo esperimento di forma: un pezzo di materia grezza riversato in parole, nella piena consapevolezza che resta provvisorio e che più avanti potrà spostarsi, contraddirsi o evolvere.

In questo rientra anche la scelta del bilinguismo. Questo blog esisterà in tedesco e in inglese – a volte soltanto in una delle due lingue, a volte affiancate, a volte intrecciate. Non è un trucco di marketing, ma l’espressione di una realtà interiore ed esteriore: mi muovo intellettualmente in entrambi gli spazi linguistici; ognuno ha il proprio ritmo, i propri concetti, i propri punti ciechi. La tensione tra tedesco e inglese è a sua volta un piccolo Urchaos: i significati si spostano, alcune sfumature si perdono o ne nascono di nuove. È proprio questa frizione a essere feconda. La traduzione – in senso letterale e in senso lato – è uno dei motivi centrali di questo progetto.

Per le lettrici e i lettori – e per la noosfera nel suo complesso – urchaos.art è un invito ad assistere a un processo che normalmente avviene sullo sfondo. Di solito vediamo solo posizioni compiute, narrazioni levigate, pensieri conclusi. Qui si tratta di ciò che viene prima: movimenti di ricerca, mappe provvisorie, il riconoscimento che una visione coerente del mondo non cade dal cielo, ma si costruisce a partire da contraddizioni, correzioni e, talvolta, tentativi falliti. Se, in questo processo, da questo Urchaos dovessero emergere una o due «stelle danzanti» – un pensiero chiaro, un’immagine utile, una nuova prospettiva –, lo sforzo sarà valso la pena.

All’inizio, dunque, non c’è un manifesto, ma una confessione: ho il caos dentro di me. Non intendo negarlo. Lo prendo sul serio – come materia prima, come sfida, come fonte di energia. urchaos.art è il luogo in cui questo groviglio interiore vuole diventare, passo dopo passo, un cosmo visibile e condivisibile. Se stai leggendo queste righe, fai parte di questo tentativo. Benvenuto nell’Urchaos.